50 Jahre ATELIER 70 — ein Rückblick

Mit­glie­der des ATELIER 70 Ende der 1970er Jahre

 

Alles fing so harm­los an. Man schrieb das Jahr 1970. Es war die Zeit, da kos­te­te das Farb­fo­to in 7 x 10 noch 1,30 DM. An unse­rer Volks­hoch­schu­le wur­de ein Foto­kurs ange­bo­ten, der etwas spä­ter den Namen ATELIER 70 erhielt. Wir waren ein bun­ter Hau­fen von Foto­ama­teu­ren die eines gemein­sam hat­ten: Die Lie­be zur Fotografie.

Dozent Joseph Röther in den 1980er Jahren

Wir tra­fen uns auch außer­halb des offi­zi­el­len Kurs­an­ge­bo­tes in wech­seln­der Rei­hen­fol­ge bei den Kurs­teil­neh­mern und foto­gra­fier­ten, pro­bier­ten, dis­ku­tier­ten und expe­ri­men­tier­ten. Auch an die Dun­kel­kam­mer­ar­beit wag­ten wir uns her­an. Jeder in die­ser Grup­pe brach­te sei­ne Ideen, sein Wis­sen und sein Kön­nen mit ein. Für alle Betei­lig­ten waren dies ent­schei­den­de Erleb­nis­se. Es ent­stand eine akti­ve Grup­pe die pul­sier­te und es ent­wi­ckel­te sich ein quir­li­ges Eigen­le­ben. Nach dem Weg­gang des dama­li­gen Kurs­lei­ters über­nahm Anfang 1973 Joseph Röther die Lei­tung die­ser Foto­grup­pe. Wie selbst­ver­ständ­lich flos­sen all die gemach­ten Erfah­run­gen in die nach­fol­gen­den Kur­se — und es kamen noch vie­le — ein.

Ein Unter­ti­tel all die­ser Kur­se soll­te auch hei­ßen: Von­ein­an­der lernen.

Bild­ju­rie­rung eines Wett­be­werbs in den 1980er Jahren

Ein Dozent kann im krea­ti­ven Bereich, so gut er auch sein mag, für so eine Grup­pe nur ein Schritt­ma­cher sein. Nie­mand kann so ein tief­grei­fen­des und umfas­sen­des Fach­wis­sen haben, wie es sich in einer enga­gier­ten Grup­pe ent­wi­ckelt. Wenn man die­ses Poten­zi­al nutzt, hat jeder Ama­teur idea­le Lern­be­din­gun­gen, zudem sich jeder, der sich krea­tiv beschäf­tigt, auch in sei­ne eige­ne Rich­tung ent­wi­ckeln kann. Und die­se ist so viel­fäl­tig wie die Foto­gra­fie selbst. Dass dies das rich­ti­ge Kon­zept war und immer noch ist, bewei­sen zahl­rei­che Bei­spie­le, denn eini­ge (auch ehe­ma­li­ge) Mit­glie­der sind mit Erfolg ihren foto­gra­fi­schen Weg wei­ter nach oben gegan­gen. Ob es eige­ne Aus­stel­lun­gen im In- oder Aus­land waren, Ver­öf­fent­li­chun­gen in Foto-Fach­zeit­schrif­ten bzw. ‑Büchern oder auch eige­ne Fotobildbände.

Besuch eines Fotofestivals

Der Erfolg von ATELIER 70 ließ daher auch nicht lan­ge auf sich war­ten. Zuerst tra­ten die Mit­glie­der mit diver­sen Foto­aus­stel­lun­gen an die Öffent­lich­keit. 1975 wur­de die Foto­ar­beits­ge­mein­schaft Mit­glied im Deut­schen Ver­band für Foto­gra­fie (DVF) und damit wur­de die Grup­pe auch über­re­gio­nal bekannt, da sie in der Fol­ge­zeit sehr erfolg­reich an Foto­wett­be­wer­ben und Foto­meis­ter­schaf­ten teil­nahm. Der Name ATELIER 70 ver­band sich von da an mit der Stadt Salz­git­ter als Foto­hoch­burg im nord­deut­schen Raum. Titel wie „Nord­deut­scher Foto­meis­ter“ oder bes­ter Ver­ein Nie­der­sach­sens bzw. Nord­deutsch­lands waren nicht sel­ten, zumin­dest war und ist ATELIER 70 oft vorn dabei.

Ab 2006 über­nahm Roland Poloc­zek die Lei­tung der Foto­grup­pe. Er fing, wie vie­le ande­re vor ihm, als begeis­ter­ter Foto­ama­teur und Hörer in die­ser Foto­grup­pe an. Die Fas­zi­na­ti­on Foto­gra­fie ließ ihn nicht mehr los, so dass er sein Hob­by in den Fol­ge­jah­ren zu sei­nem Beruf mach­te. Er erlern­te das Fotografenhandwerk.

Fotorei­se in die Toskana

Seit 2011 liegt der Erfolg die­ser enga­gier­ten Foto­grup­pe in den Hän­den von Sebas­ti­an Wamsied­ler. In die­ser Zeit wur­den zahl­rei­che neue foto­gra­fi­sche Pfa­de beschrit­ten, neue Prä­sen­ta­ti­ons­tech­ni­ken erprobt und in Aus­stel­lungs­kon­zep­tio­nen erfolg­reich umgesetzt.

50 Jah­re Foto­ar­beits­ge­mein­schaft der VHS Salz­git­ter ATELIER 70 und kein Ende. Es ist zu erwar­ten, dass ATELIER 70 noch vie­le Jah­re von sich reden macht.

 

In loser Fol­ge wer­den im Jubi­lä­ums­jahr an die­ser Stel­le Arti­kel und Berich­te fol­gen. Im nächs­ten Arti­kel geben wir einen Über­blick über die Jubiläumsveranstaltungen.